Der Teltow
Vom Eise geformt ist der Teltow eine Grundmoräne (Teltower Platte), d.h. eine Fläche von der sich das Eis des Gletschers relativ schnell zurückgezogen hat. Es hinterließ einen Teppich von sandigen und lehmigen Flächen manchmal nur wenige 100 m breit. Außerdem hinterließ das zurückweichende Eis an einigen Stellen große Eisklumpen in der Erde, die einige tausend Jahre zum Schmelzen brauchten, sogenannte Toteislöcher. Daraus entstanden die heutigen Sölle und Pfuhle. Diese haben in der Regel keine Verbindung zu fließenden Gewässern oder zum Grundwasser und trocknen im Laufe der Jahrhunderte immer mehr aus.
Die Besiedlung durch Slawen und Germanen war in diesen unfruchtbaren Gebieten von Sumpf undSand sehr mühsam. Krieg und Seuchen dezimierten immer wieder die Einwohner. Die mittelalterlichen Dorfkirchen sind Zeug- nisse aus dieser harten Zeit. Im Museumsdorf Düppel kann man diese Zeit hautnah erleben.
In den folgenden Jahren lag die Region etwas abseits der Linie Potsdam Berlin. Bis 1813 Berlin in die Schlacht von Großbeeren vor den Napoleonischen Truppen gerettet wurde. Einmal im Jahr kann man diese Schlacht mit dem Siegesfest in Großbeeren wieder nachempfinden. In Ruhlsdorf bezog Bernadotte in der Nähe des alten Gutsfriedhofs sein Hauptquartier. Von hier aus beobachtete er die Schlacht bei Großbeeren. Die Bernadotte-Linde steht unter Naturschutz und ist zu besichtigen. Die Industrialisierung führte schließlich die Stammbahn, die Anhalter und die Dresdner Bahn durch dieses Gebiet.
Das Abwasserproblem Berlins wurde durch die damals hochmoderne Rieseltechnik gelöst., auch der Teltowkanal war nicht nur Schifffahrts- Weg sondern auch Abwasserkanal für die Region. Viele Zeugnisse dieser Zeit kann man im Teltowpark erleben.
1920 verlor der Kreis Teltow den ganzen Norden an Berlin. Die Siedlungen Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow grenzen jetzt direkt an Berlin. Kleinmachnow wurde berühmt als Verbindung von Berlin mit Potsdam- Babelsberg, da sich viele berühmte Filmleute dort ansiedelten. Auf dem Stahnsdorfer Südwest Friedhof liegen viele berühmte Häupter. Der zweite Weltkrieg führte die sowjetischen Truppen durch den Teltow Auf Berlin zu. Die Kampfhandlungen forderten viele Opfer. Vorher kamen Viele Zwangsarbeiter in Großbeeren und Berlin-Lichterfelde ums Leben. Die Gedenkstätten können Sie besuchen.
Der Mauerbau trennte Teltow von Berlin und erst seit 1990 ist die Stadt Teltow wieder mit ihrem ehem. Nördlichen Kreisgebiet verbunden. Die Grenzanlagen wurden zwar vollständig beseitigt. Aber an der japanischen Kirschallee (ein Geschenk von japan. Bürgern zur deutschen Einheit) kann man noch die Schneise zwischen Berlin und Teltow besichtigen.